Die Deutsche Dogge: Transport im Auto. / Erfahrungsbericht

Welpensozialisierung im Winter mit einem klimatisierten und beheizten Transporter.

Nach 25 Jahren Doggenzucht hat man nicht wenige Erfahrungen mit dem Transport von Deutschen Doggen gemacht. Es sei denn man gehört zu den Haltern und Züchtern, die ihre Deutsche Dogge ausschliesslich auf dem eigenen Grundstück halten.  Die weiteste Reise mit einer meiner Doggen war eine Tour mit Bianca vom Gehrensee zum Jahreswechsel des Jahres 2000 von Berlin, über Wien, Venedig und Pescara nach Rom und zurück. Dabei waren und sind Hotelübernachtungen mit der Deutschen Dogge bei mir grundsätzlich Standard. Das geht übrigens mit der Deutschen Dogge europaweit, zumindest in der Nebensaison, auch ohne Anmeldung. Vorrausetzung ist ein halbwegs ordentliches Wesen der Dogge auf der Basis einer angemessenen Erziehung , die bereits als Welpe beginnt. Ohne dem wird das ganze nichts.

Angefangen habe ich, wie übrigens nicht wenige Halter, mit dem Transport einer Dogge im PKW. Wenn es sich nicht um einen PKW-Kombi handelt, sollten bei einem normalen PKW für die Deutsche Dogge wenigstens die Rücksitze ausgebaut werden. Der Platz im Auto ist von untergeordneter Bedeutung, wenn bei langen Fahrten in regelmäßigen Abständen von der Transitstrecke abgebogen wird und die Dogge in fremder Umgebung frei laufen darf. Die Polizei achtet übrigens bei Kontrollen darauf, dass die Dogge bei einem eventuellen Unfall gesichert ist. Die beste Sicherung im PKW ist ein festes Gitter hinter den Sitzen. Das Anleinen von Deutschen Doggen im Auto halte ich für unangemessen. Das gilt auf jeden Fall für lange Autofahrten. Eine große Hundebox wäre sicher eine bessere Lösung, große Strecken im Käfig zu verbringen ist allerdings auch keine gute Alternative. Unsere Doggen müssen sich auch im Auto schon frei bewegen können. Von der Polizei wird für große Hunde eine Fläche, wie sie im Caddy vorhanden ist, als Freifläche meist noch toleriert.

Hohe SUV’s sind für den Transport keine gute Lösung. Doggenwelpen müssen in der ersten Zeit ins Auto gehoben werden. Sie dürfen auch nicht rausspringen. Für sehr alte Deutsche Doggen ist das Springen aus einem hohen SUV auch keine gute Variante. Eine tragbare Rampe wäre eine Lösung, ein doggengerechtes Auto aber die bessere Variante.

Als Doggenzüchter habe ich mich nach vielen Jahren am Ende für einen Transporter mit Doppelkabine entschieden. Der Einstieg ist mit 40 cm flach. Die Transporterkabine musste allerdings zwingend klimatisiert werden. Dabei habe ich großen Wert darauf gelegt, dass man nicht allein von einer störanfälligen Elektrik abhängig ist.

Auch bei extremster Hitze hat sich, besonders im Autobahnstau, folgendes bewährt:

Ein schmales offenes Seitenfenster sorgt für den Eintritt frischer Außenluft. Zwei  Abzugsventilatoren in der Fahrzeugdecke dienen der Entlüftung. Davon sollte ein Ventilator rein durch Wind betrieben werden. Ein zusätzliches Absperrgitter hinter den beiden Flügeltüren am Heck dient dazu massiv Frischluft besonders im Stand zuzuführen. Die Türen können somit im Stau hinten geöffnet werden. Auch das Fahren mit leicht geöffneten und trotzdem verriegelten Hecktüren ist möglich. Für den Winter wurde zur Erwärmung der Kabine eine Webasto-Schiffsheizung eingebaut. Das Fahrzeug wurde von einer Spezialfirma aus Rehfelde bei Berlin nach meinen Vorstellungen für den Tiertransport umgestaltet. Alles funktioniert bis heute hervorragend. Der Preis für den Umbau war mit mehreren tausend Euro vor der Inflation durch die Ukraine-Krise noch verhältnissmäßig moderat.